Archiv für den Monat: August 1993

Einsamkeit

Für Julia, 1. August 1993

Einsam,
traurig
wandere ich durch die Straßen,
sehe das warme Sonnenlicht
auf den Häusern spielen
und fühle im Inneren Kälte
und Leere.

Ich sehe Pärchen fröhlich sein
und fühle mich selbst allein
hinter einer Mauer,
die mich von allem Glück zu trennen scheint.

Ich sehe sie lachen
und fühle Schmerz in meiner Seele.
Ich sehe Hände,
die liebevoll einander streicheln,
und denke an Dich.

Denke daran,
wie schwer es ist,
Gefühle auszudrücken
und im richtigen Moment
das Richtige zu tun.

Denke an unsere Ängste
und Träume
und spüre Tränen in mir aufsteigen.
Lasse mich fallen
in meine Traurigkeit,
lasse Tränen zu
und spüre das Bedürfnis,
aufzuschreiben, was mich bewegt.

Und während ich schreibe,
keimt in mir die Hoffnung,
dass doch noch alles gut werden könnte,
dass das Glück noch nicht vorbei ist,
ehe ich es greifen konnte,
dass Du kommst,
um die Leere aufzufüllen,
dass das Leben wieder Zukunft hat …

Glück

1. August 1993

Das Glück ist wie ein Vogel
mit einem wunderschönen Gefieder.
Du kannst ihn fangen,
doch bald wird sein Gefieder stumpf sein,
und die Freude ist für immer verloren.
Wahrhaft glücklich ist der,
der die Federn sammelt,
aber den Vogel fliegen lässt.